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Diese Seite wurde aktualisiert am 29.10.2020

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Druckversion vom 18.05.2024 10:50 Uhr
Startseite Modellieren & Simulieren Wahlhochrechnung Stichproben-Verfahren Analyse

Analyse des Stichprobenverfahrens

 

Vielleicht bist du in der Stimmung, uns Schulbuchautoren der Manipulation zu bezichtigen. Das Wahllokal 7 zeigt ja wohl ein etwas aus der Reihe fallendes Ergebnis. Dass aber solche aus der Reihe fallenden Ergebnisse durchaus (sehr) normal sind für den Wahlausgang in den Wahllokalen einer Stadt, kannst du selbst leicht überprüfen.

Aufgabe 3:
Wahllokale, in denen eine einzelne Partei einen überproportional hohen Anteil der Stimmen erhält, nennt man „Hochburgen“ dieser Partei.
a)   Suche nach Hochburgen in den Einzelergebnissen deiner Heimatstadt.
b)   Suche Einzelergebnisse in Wahllokalen deiner Heimatgemeinde, die vom Ge­samtergebnis in der Gemeinde besonders abweichen.
c)    Welche Abweichung hältst du für würdig, sie Hochburg zu nennen?

Wir erkennen, dass es in jeder Gemeinde Hochburgen gibt.
Ein leistungsfähiges Hochrechnungs-Verfahren
muss diese Hochburgen angemessen einbeziehen.

Die nächsten Aufgaben sollen dir verdeutlichen, dass das Ergebnis einer Hochrechnung in besonderem Maße von der Reihenfolge der eingehenden Ergebnisse und vom Zeitpunkt der Hochrechnung abhängig ist.

Aufgabe 4:
a) Führe nach dem Eingang der Informationen eines jeden Wahllokals eine eigene Hochrechnung durch.
b) Stelle deine Ergebnisse so grafisch dar, dass der Verlauf der Hochrechnungen deutlich wird.

 

Tipp: Zur grafischen Darstellung eignet sich
ein Diagramm des vorstehenden Typs.

Aufgabe 5:
Es hätte ja sein können, dass die Wahlergebnisse aus den Wahllokalen in einer an­deren Reihenfolge eingegangen wären.
Suche dir selbst für unseren Modellort Rechanien einige mögliche Reihenfolgen aus,  führe die Hochrechnungen mit jeder neuen Reihenfolge vollständig durch und stelle sie wie­der grafisch dar.
Tipp: Du kannst dir die Arbeit sehr vereinfachen, wenn du deinen Computer mit der Tabellenkalkulation zur Hilfe nimmst.

 

Deine eigenen Versuche lassen das Verfahren unbrauchbar erscheinen. Dafür lassen sich mehrere Gründe anführen:

Will man auf der Basis einer Stichprobe eine Wahl-Hochrechnung aufbauen,
so müssen die in die Stichprobe einbezogenen Ergebnisse
zufällig aus allen verfügbaren Ergebnissen ausgewählt werden.

Die Reihenfolge, in der die Meldungen aus den Wahllokalen in der örtlichen Sammelstelle ein­gehen, ist aber auf keinen Fall zufällig, sondern im Wesentlichen von der Anzahl der in die­sem Wahllokal Wahlberechtigten abhängig. Die Anzahl bestimmt den zum Auszählen not­wendigen Zeitbedarf. Das hast du auch in unserer Demonstration erlebt.

Die Wählerschaft ist auf die Wahllokale nicht homogen verteilt.
Die Ergebnisse eines Wahllokals sind nicht repräsentativ für die ganze Stadt,
weil es Hochburgen gibt.

Sehr häufig hat das Verhalten der Wählerinnen und Wähler in einem Wahllokal eine ausge­prägte Struktur, die vom Wohngebiet abhängt. Diese von uns als Hochburgen bezeichneten Wahllokale sind in besonderen Fällen bekannt. Man kann sie durch den Vergleich von Ergeb­nissen verschiedener Wahlen heraus finden. Gerade die aus den kleinen Wahllokalen zuerst eingehenden Meldungen stammen aus Wahllokalen, die abgeschlossenen kleineren Ortsteilen zuzurechnen sind. Bei diesen handelt es sich häufig um ausgeprägte Hochburgen.

Eine Hochrechnung auf der Basis von 25% bis 50% der
ausgezählten Stimmen ist uninteressant für
die Beobachterinnen oder Beobachter,
weil aus den vielen dann schon vorliegenden
Informationen sich politisch interessierte
Bürgerinnen und Bürger den Trend ableiten können.

Diese Argumente, die das Stichproben-Verfahren ablehnen, sind für uns so überzeugend, dass wir eine Anwendung dieses Verfahrens jetzt verwerfen.

 

Aufgabe 6:
Überprüfe an Beispielen aus deinem Heimatort die Argumente, die zum Verwerfen des Stichproben-Verfahrens für die Wahl-Hochrechnung geführt haben.

Die Ablehnung dieses Verfahrens für das Gebiet einer Stadt bedeutet nicht, dass dieses Verfah­ren für die Hochrechnung etwa auf der Ebene der ganzen Bundesrepublik ungeeignet ist. So berücksichtigen die Fernsehanstalten in ihren Hochrechnungen nur bestimmte, ausgewählte Wahllokale, die einen Stichprobencharakter haben.

 

 

 

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