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Diese Seite wurde aktualisiert am 01.12.2019

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Eine kleine Geschichte der Datenfernübertragung

 

Schon in der Antike entstand bei den Menschen das Bedürfnis, Nachrichtungen über größere Entfernungen auszutauschen. Allerdings waren den technischen Möglichkeiten enge Grenzen gesetzt, da man nur auf eine akustische oder optische Signalübermittlung zurück greifen konnte. Selbst ein lauter Schrei kann kaum weiter als in 1,5 km Entfernung noch gehört werden. Opti­sche Signale wie der Schein großer Scheiterhaufen können bei optimalen Bedingungen maxi­mal 120 km weit gesehen werden.

Erste Berichte einer akustischen Nachrichten­übermittlung finden sich aus der Zeit Alexan­ders des Großen. In Persien wurden Personen mit besonders lauter Stimme auf Anhöhen postiert. Durch Zuruf konnten auf diese Art Nachrichten innerhalb von 24 Stunden bis zu einer Entfernung von 300 km übertragen werden. Auch von der Zeit Cäsars wird be­richtet, dass akustische Nachrichten­übermitt­lung bis zu 240 km pro Tag stattge­funden haben soll.

Auf der Trajanssäule in Rom, wie auch auf anderen antiken Säulen, lassen sich noch heute in den Reliefen Wachtürme finden, aus denen im Obergeschoss brennende Fackeln her­aus ragen. Die Fackeln waren Zeichen bei einer optischen Datenübertragung der dama­ligen Zeit. Geschichtsschreiber berichten von häufigen Missverständnissen bei dieser Art der Kommunikation mit teilweise fatalen Folgen.

Feuerzeichentelegrafie
im antiken Griechenland

Es ist nicht verwunderlich, dass sich deshalb Personen Gedanken über Verbesserungen in der Nachrichtenübermittlung machten. So berichtet Aineias in seinen militärtechnischen Schriften von einem Verfahren, bei dem sowohl auf der Sender- als auch auf der Empfängerseite jeweils ein gleich großes Fass mit Ablaufrohr aufgestellt wurde. In die mit Wasser gefüllten Fässer wurde senkrecht ein Stab gestellt, auf dem die gleichen Nachrichten standen. Auf ein Signal des Senders hin wurde auf beiden Seiten der Hahn des Abflussrohres geöffnet. Das Wasser floss nun so lange aus den Fässern, bis beim Sender auf dem Stab die zu übertragende Nachricht sichtbar wurde. Auf ein erneutes Signal des Senders hin wurden nun der Ablauf beider Fässer verschlossen und der Empfänger konnte auf seinem Stab nun ebenfalls die Mitteilung ablesen.

Diese Art der Nachrichtenübermittlung stellt die frühe Form einer synchronen Datenüber­tragung dar, da auf ein Start- und ein Stoppsignal hin die Meldungen ausgetauscht werden.

Ein anderes Verfahren beschreibt der griechische Schreiber Polybios (200 - 120 v. Chr.). Auf fünf senkrechten Tafeln wurden jeweils 5 der damals benutzten  Buchstaben, wie in der fol­gen­den Abbildung angegeben, codiert. 

Auf der Senderseite standen hinter zwei großen Sichtblenden Fackelträger, die von der Empfängerseite durch spezielle Visierrohre beobachtet wurden. Wurden nun auf der Seite des Senders hinter der linken Sichtblende 4 Fackeln sichtbar und hinter der rechten Sichtblende 2 Fackeln, dann bedeutete dies, dass von der vierten Tafel der 2. Buchstabe, also I, übertragen worden war. Die zu übertragende Nachricht wurde also in einzelne Buchstaben zerlegt und nacheinander übertragen.

Moderne Untersuchungen dieses Verfahrens an der Technischen Hochschule in Aachen haben ergeben, dass mit diesem System bis zu 8 Buchstaben pro Minute übertragen werden konnten.

Heute lässt sich nicht mehr genau feststellen, welche der Vorschläge zu einer Fernübertragung letztlich tatsächlich in die Praxis umgesetzt worden sind. Die Fehleranfälligkeit der einzelnen Verfahren und die Verbreitung von Falschmeldungen lassen sich allerdings an vielen Zeugnis­sen belegen.

 

 

 
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